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DAS GLAUKOM (GRÜNER STAR)

Beim Grünen Star, auch Glaukom genannt, kommt es zu einer langsam fortschreitenden Schädigung des Sehnerven mit zunehmender Einschränkung des Gesichtsfeldes. Die Erkrankung wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst, wie z. B. den Augendruck. Im frühen Stadium des Glaukoms werden vom Patienten noch keinerlei Symptome bemerkt, so dass der Nervenfaserverlust ungesehen fortschreiten kann.

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Augenhintergrund mit Sehnervenkopf

WAS IST ZU TUN?

Ist die Diagnose gestellt, beginnt eine Tropftherapie, die weitere Schäden und das Fortschreiten der Erkrankung verhindern soll, die bereits abgestorbenen Nervenfasern aber nicht ersetzen kann. Deshalb ist eine Vorsorgeuntersuchung bei Ihrem Augenarzt unbedingt zu empfehlen. So kann die Erkrankung bereits im frühen Stadium erkannt und therapiert werden. Ohne eine entsprechende Therapie führt ein Glaukom zwar schleichend, aber unweigerlich zur Erblindung.

DIE KATARAKT (GRAUER STAR)

Der Graue Star ist eine Erkrankung der Augenlinse, die meistens im höheren Lebensalter auftritt und mit Sehstörungen beim Autofahren oder Lesen und Blendungserscheinungen einhergeht. Dieser Prozess kann schleichend verlaufen und wird so vom Patienten erst spät bemerkt. Bei völliger Eintrübung der Linse können nur noch Schemen erkannt werden.

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Auge mit stark getrübter Linse (fortgeschrittene Katarakt)

WAS IST ZU TUN?

Liegt eine deutliche Sehbeeinträchtigung vor, wird der Augenarzt durch eine Operation die getrübte Linse entfernen und eine neue, klare Kunstlinse einsetzen. Die Katarakt-Operation kann heutzutage in den meisten Fällen ambulant vorgenommen werden und geht mit einer deutlichen Sehverbesserung einher.

DAS TROCKENE AUGE (SICCA-SYNDROM)

Das Trockene Auge ist eine Benetzungsstörung der Augenoberfläche, die durch eine Verminderung oder durch eine verstärkte Verdunstung des Tränenfilms hervorgerufen wird. Das Auge wird nicht mehr ideal befeuchtet, daher klagen Patienten über Augenrötung, Kratzen, Brennen, Fremdkörpergefühl, Lichtempfindlichkeit, müde Augen, geschwollene Augenlider, Verschwommenes Sehen und vieles mehr. Auch ein vermehrter Tränenfluss (Augentränen) kann paradoxerweise infolge der gestörten Benetzung vorkommen.

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Therapie mit Augentropfen

WAS IST ZU TUN?

In der Regel können bei der Mehrzahl der Betroffenen mit Hilfe von „künstlichen Tränen“ (Tränenersatzmitteln) die Symptome gelindert werden. Eine vollständige Heilung ist dadurch jedoch nicht möglich. Das Sicca-Syndrom ist ein vielschichtiges Krankheitsbild, das von Augenarzt und Patient Geduld fordert und dessen optimale Therapie im Einzelfall oft schwierig sein kann.

DIE MAKULADEGENERATION

Die Makuladegeneration ist eine meist altersbedingte Erkrankung der Netzhautmitte, die zur Beeinträchtigung des zentralen Sehens führt. So bemerkt der Patient eine Verschlechterung des Lesevermögens, Verzerrtsehen bzw. einen Verlust des zentralen Blickfeldes.

Die weitaus häufigste Form ist die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD), bei der eine trockene von einer feuchten Form unterschieden wird. Zu Beginn einer trockenen AMD ist die Sehkraft zunächst nur wenig eingeschränkt. Später wird das zentrale Blickfeld jedoch erheblich beeinträchtigt oder fällt vollständig aus.

Die feuchte Form entwickelt sich in der Regel aus der trockenen AMD und bedingt oft einen rasch zunehmenden Sehverlust. Es wachsen neue Blutgefäße unter und in die Netzhaut und lösen Blutungen, Schwellungen und später Narbenbildungen aus. Diese Form ist zwar seltener, geht jedoch mit einem schnell fortschreitenden Sehverlust einher.

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Verlust des zentralen Blickfeldes bei fortgeschrittener Makuladegeneration

WAS IST ZU TUN?

Eine Heilung der Erkrankung ist bis heute nicht möglich. Durch neue Medikamente kann es jedoch gelingen, das Fortschreiten zu stoppen oder zu verlangsamen. Weil zerstörte Sehzellen nicht ersetzt werden können, ist eine frühzeitige Diagnosestellung sehr wichtig.

Daher empfehlen wir regelmäßige Kontroll-Untersuchungen beim Augenarzt ab dem 60. Lebensjahr. Andererseits sollten Warnzeichen wie verzerrtes oder schlechter werdendes zentrales Sehen innerhalb weniger Tage augenärztlich abgeklärt werden.

DIE NETZHAUTERKRANKUNGEN

Die Netzhaut ist für das Auge, was der Film für die Kamera war. Sie erzeugt die Bilder, die über den Sehnerven an das Gehirn weitergeleitet und wahrgenommen werden. Nach der Pupillenerweiterung kann der Augenarzt die Netzhaut von der Mitte bis zur Peripherie untersuchen. Viele allgemeine Erkrankungen zeigen typische Veränderungen der Netzhaut, wie z. B. der Diabetes mellitus oder der Arterielle Bluthochdruck. Hier können aufgrund des ophthalmologischen Befundes Änderungen in der Therapie der Grunderkrankung eingeleitet werden, um Langzeitkomplikationen zu vermeiden. Manche Netzhauterkrankungen müssen schnellstmöglich therapiert werden, wie zum Beispiel die Netzhautablösung. Bei dieser Augenerkrankung löst sich die lichtempfindliche Schicht der Netzhaut von den darunterliegenden Schichten ab. Die Ablösung kann schnell voranschreiten und ohne Therapie bis zur Erblindung des Auges führen. Gefäßverschlüsse der retinalen Arterien und Venen führen zu Sehverschlechterungen, die leider nicht immer einer Therapie zugänglich sind. Ebenso gibt es Medikamente, die mit Veränderungen an der Netzhautstruktur einhergehen und teilweise irreparable Schäden verursachen können.

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Netzhaut mit diabetischen Veränderungen

WAS IST ZU TUN?

All diesen Patienten empfehlen wir die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt.

Finden sich dabei Veränderungen einer Grunderkrankung oder Nebenwirkungen einer medikamentösen Therapie, wird der behandelnde Hausarzt benachrichtigt. Bei einer Netzhautablösung muss die Überweisung in eine Augenklinik erfolgen. Oft schließen sich weitere ophthalmologische Untersuchungen zur Abklärung an, die teilweise in einem Spezialzentrum vorgenommen werden müssen. In Zusammenarbeit mit diesem wird die anschließende Therapie abgestimmt und überwacht.